Viele Frauen leiden während ihrer Menstruation an Gesundheitsproblemen. Dazu zählen neben Kreislaufbeschwerden oft auch Probleme mit dem Blutdruck. In unserem Artikel beleuchten wir weit verbreitete Symptome – im Besonderen die Wechselwirkung zwischen Hormonen und Blutdruckregulation – und geben Tipps zu wirkungsvollen Gegenmaßnahmen.
Typische Probleme vor der Menstruation
Hormon-, Blutzucker- und Blutdruckschwankungen bereiten vielen Frauen schon vor der eigentlichen Monatsblutung Probleme. Auch psychische Beschwerden, wie Stimmungsschwankungen, treten häufig auf. Dazu ein paar Fakten, die den gesamten Zyklus betreffen:
Blutdruck in der ersten Zyklushälfte
Normalerweise haben Frauen in der ersten Zyklushälfte (ca. Tag 0 – 14), in der das Ei heranreift, einen eher niedrigen Blutdruck (unter 120 / 80 mmHg). Das Östrogenlevel steigt, auch die allgemeine Stimmung hebt sich. Bis zum Eisprung bleibt der Blutzucker relativ stabil, der Körper ist generell belastbarer und der Blutdruck insgesamt niedriger.
Dieser niedrige Blutdruck besteht bei jungen und sehr zierlichen Frauen oft nicht nur vor, sondern auch während und nach ihrer Periode.
Hoher Blutdruck vor der Periode – was steckt dahinter?
Es ist keine Seltenheit, dass Frauen vor ihrer Periode unter Bluthochdruck leiden. Doch warum ist das so? Die Antwort liegt in den hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus’, die zahlreiche Prozesse im Körper beeinflussen. Hier ein genauer Blick auf die Zusammenhänge:
Was passiert im Körper während der zweiten Zyklushälfte?
Nach dem Eisprung (ca. Tag 14) verändert sich der Hormonhaushalt deutlich: Östrogen sinkt, während Progesteron ansteigt. Diese hormonellen Schwankungen beeinflussen die Bluteindickung, erhöhen die Körperkerntemperatur und steigern die Herzfrequenz. In dieser Phase bereitet sich der Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor, indem sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut.
Findet keine Befruchtung statt, wird die Schleimhaut am Ende der zweiten Zyklushälfte durch die Monatsblutung abgestoßen. Während dieser Zeit sind Blutdruck und Körpertemperatur oft erhöht, was den Bluthochdruck vor der Periode erklären kann.
Welche Symptome treten vor der Periode auf?
In der Woche vor der Periode, auch bekannt als prämenstruelle Phase, können folgende Symptome auftreten:
- PMS-Beschwerden: Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Müdigkeit.
- Immunsystem-Schwäche: Der Körper ist anfälliger für Infekte.
- Heißhunger und Blutzuckerschwankungen: Die erhöhte Stoffwechselrate, ausgelöst durch Progesteron, kann zu Heißhungerattacken führen.
- Wassereinlagerungen: Diese können zusätzlich den Blutdruck beeinflussen.
Warum schwankt der Blutdruck vor der Periode?
Die hormonellen Veränderungen, insbesondere der Anstieg von Progesteron, spielen eine zentrale Rolle bei Blutdruckschwankungen. Doch auch andere Faktoren können den Blutdruck vor der Periode beeinflussen oder verstärken:
- Ernährung: Ein hoher Konsum von Salz, Koffein, Alkohol oder Zucker.
- Stress: Psychische Belastungen können den Blutdruck zusätzlich erhöhen.
- Lebensstil: Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen wirken sich negativ aus.
PMS (Prämenstruelles Syndrom) – was ist das genau?
Viele Frauen leiden – unterschiedlich stark – am prämenstruellen Syndrom. Typische PMS-Symptome sind:
- Abgeschlagenheit
- Akne
- Angstzustände
- Depressive Verstimmungen bis zur Depression
- Herzklopfen
- Heißhunger oder Appetitlosigkeit
- Kopfschmerzen / Migräne
- Konzentrationsstörungen
- Krämpfe im Unterleib
- Rückenschmerzen
- Übelkeit
- Schlafprobleme
- Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
- Verdauungsprobleme
- Vergesslichkeit
- Wasseransammlungen im Gewebe (z. B. in Beinen, Brust, Händen, Füßen)
Die Ursache dieser Beschwerden ist bis heute nicht genau geklärt. Wahrscheinlich spielen die familiäre Veranlagung und Hormone (vor allem Progesteron) eine große Rolle. Zu psychischen Problemen kommt es in dieser Phase vermutlich, weil die weiblichen Hormone Einfluss auf den Botenstoff Serotonin haben.
Ist PMS ein Warnsignal für Bluthochdruck im Alter?
2015 veröffentlichte die University of Massachusetts die Ergebnisse einer Langzeitstudie zu PMS: Teilnehmerinnen, die vor ihrer Periode unter mittleren bis schweren PMS-Symptomen litten, hatten ein um 40 Prozent höheres Risiko, im Alter an Bluthochdruck (Hypertonie) zu erkranken.
Studienteilnehmerinnen hingegen, die B-Vitamine wie Thiamin und Riboflavin zu sich nahmen, wiesen dieses erhöhte Risiko nicht auf.
Die Forscher rieten deshalb den betroffenen Frauen zur ausreichenden Einnahme von B-Vitaminen. Auch regelmäßige Blutdruckmessungen mit einem professionellen Messgerät wie dem Hilo Band erweisen sich hier als äußerst nützlich.
Typische Probleme während der Menstruation
Der weibliche Körper verliert während der Menstruation eine gewisse Menge Blut; normalerweise etwa 60 ml. Bei manchen Frauen liegt die Menge allerdings bei mehr als 80 ml. Tritt dies häufiger auf, spricht man von einer zu starken Regelblutung.
Ist der Blutdruck während der Periode niedriger oder höher?
Während der Blutdruck vor der Periode generell etwas höher ist, normalisieren sich diese Werte oft wieder, sobald die Regelblutung anfängt. Der mit dem Blutverlust einhergehende Eisenmangel bzw. ein Vitamin B12-Mangel kann zu Schwindel, Schwäche und niedrigem Blutdruck führen.
Während und nach der Periode ist ein relativ niedriger Blutdruck normal. Kommt es während der Periode zum Bluthochdruck, ist es ratsam, die Gründe dafür ärztlich abklären zu lassen. Wenn Symptome des Bluthochdrucks mit Herzrasen, Schwitzen und Kopfschmerzen einhergehen, empfiehlt sich ein Hormoncheck.
Kreislaufprobleme während der Tage – was tun?
Die geringere Blutvolumenmenge im Körper führt manchmal zu Beschwerden mit dem Kreislauf, da das Gewebe nicht genug Sauerstoff bekommt. Der Körper versucht dies mit erhöhtem Puls auszugleichen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Kreislaufkollaps kommen.
Es ist deshalb ratsam, die Blutbildung zu unterstützen und so den Eisen- und Blutmangel auszugleichen. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eisenhaltige Nahrung helfen dabei. Viel Eisen findet sich zum Beispiel in diesen Lebensmitteln:
- Rotes Fleisch
- Leber
- Fisch
- Spinat
- Brokkoli
- Weizenkleie (nicht roh, sondern z. B. mit Joghurt gemischt)
- Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.
Falls die Monatsblutungen sehr stark sind, sollten nach Absprache mit einem Arzt/einer Ärztin eventuell auch Zusatzpräparate wie Eisentabletten eingenommen werden.
Kurze Zusammenfassung
Es besteht durchaus ein Zusammenhang zwischen dem Menstruationszyklus, dem Blutdruck und diversen Gesundheitsbeschwerden. Expert*innen diskutieren nach wie vor über die exakten Ursachen mancher Störungen und Symptome. Gegen Blutdruck-, Perioden- und Kreislaufprobleme helfen aber sowohl einfache Hausmittel wie auch medikamentöse Behandlungen.
Wichtig: Sprich bei Fragen, Symptomen und vor dem Einsatz von Hausmitteln immer erst mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt. Unser Artikel kann weder eine ärztliche Fachberatung noch Blutdruckmessungen ersetzen. Er enthält allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler oder Unvollständigkeiten in diesem Text übernehmen wir keine Haftung.
Quellen:
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