• Artikel
  • Gefahren von unbehandeltem Bluthochdruck

Ist Mikroplastik schuld an hohem Blutdruck?

Zuletzt überprüft:
05 Nov. 2024,
Medizinisch überprüft von:

Das weit verbreitete Vorkommen von Mikroplastik in der Umwelt hat zu erheblichen Bedenken hinsichtlich seiner langfristigen und kurzfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit geführt. Es gibt immer mehr Belege dafür, dass Mikroplastik – also kleine Kunststoffpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 5 mm – nicht nur in die Ozeane und den Boden, sondern auch in unseren Körper gelangt. Noch besorgniserregender ist, dass neuere Forschungsergebnisse darauf hindeuten, dass diese mikroskopisch kleinen Partikel mit verschiedenen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden könnten. Dazu zählen auch Herz-Kreislauf-Probleme wie Bluthochdruck (Hypertonie).

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik ist eine Untergruppe des Plastikmülls, das aus verschiedenen Quellen stammt. Es entsteht beim Zerfall größerer Plastikteile wie Flaschen und Tüten oder wenn sich beim Wäsche waschen Mikrofasern aus synthetischen Materialien in Textilien lösen. Auch die Abnutzung von Autoreifen kann Mikroplastik in der Umwelt freisetzen. Das Problem ist, dass diese Partikel so klein sind, dass wir sie leicht verschlucken oder einatmen können und sie so möglicherweise in den Blutkreislauf und die inneren Organe gelangen.

Das Ausmaß der Verschmutzung durch Mikroplastik ist besorgniserregend. Studien zeigen, dass es nicht nur in Ozeanen und Flüssen vorkommt, sondern auch im Leitungswasser, in Meeresfrüchten und sogar in der Luft, die wir atmen.

Was ist der Unterschied zwischen Mikroplastik und PFAs?

Mikroplastik und Perfluoralkoxy-Polymere (PFA) wie Teflon werden im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung oft gemeinsam diskutiert. Allerdings handelt es sich um unterschiedliche Stoffen mit verschiedenen Ursprüngen, Eigenschaften und Auswirkungen: 

Mikroplastik besteht, wie bereits erwähnt, aus winzigen Kunststoffpartikeln, die aus dem Abbau größerer Teile oder aus Produkten wie Peelings stammen. PFAs hingegen sind eine Klasse von synthetischen Chemikalien, die aufgrund ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften in einer Vielzahl von industriellen Anwendungen und Konsumgütern eingesetzt werden. 

PFAs sind häufig in antihaftbeschichteten Kochgeschirren, schmutzabweisenden Stoffen und einigen Feuerlöschschäumen enthalten. Das große Problem dabei: Sie lassen sich nicht leicht abbauen und halten sich so hartnäckig in der Umwelt und im menschlichen Körper. Deshalb sind sie auch als „Ewigkeitschemikalien“ bekannt. Sie werden mit verschiedenen Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht, darunter Krebs, Leberschäden und Entwicklungsstörungen.

Obwohl sowohl Mikroplastik als auch PFAs Umweltschadstoffe sind, die ernsthafte gesundheitliche und ökologische Risiken darstellen, unterscheiden sie sich grundlegend in ihrem chemischen Aufbau.

Bleibt Mikroplastik im Körper?

Die Fähigkeit des Körpers, Mikroplastik wieder auszuscheiden, ist Gegenstand laufender Forschungen. Einige Studien deuten darauf hin, dass es dabei auf die Größe ankommt: Während größere Partikel das Verdauungssystem relativ unverändert passieren, können kleinere Teile den Dünndarm passieren und so in den Blutkreislauf gelangen. Einige Studien ergaben, dass sich Mikroplastik im Laufe der Zeit in verschiedenen Organen ansammelt und dort möglicherweise langfristige Schäden verursacht.

In welchem Ausmaß die Stoffe im Körper bleiben und wie die Ausscheidungsmechanismen funktionieren, ist noch nicht vollständig geklärt. Das ist also ein wichtiger Bereich für weitere Untersuchungen.

Mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Mikroplastik

Die Präsenz von Mikroplastik in der Umwelt und seine möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit haben bei Forschern und Gesundheitsbehörden große Besorgnis ausgelöst. Es wurde festgestellt, dass diese Partikel als Träger von Chemikalien und Ionen fungieren. Das bedeutet, dass sie möglicherweise das Eindringen von Schadstoffen wie Pestiziden und Schwermetallen in den Körper erleichtern. Außerdem können sie aufgrund ihrer geringen Größe biologische Barrieren überwinden und möglicherweise die Zellfunktionen beeinträchtigen, was zu oxidativem Stress, Entzündungen und Störungen der Hormonregulation führen kann.

Studien haben den Kontakt zu Mikroplastik mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht. Dazu zählen Fortpflanzungsprobleme, Funktionsstörungen des Immunsystems, und inzwischen gibt es auch Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Da sich Mikroplastik in Geweben und Organen anreichern kann, ist davon auch das Herz-Kreislauf-System betroffen. Dadurch könnte es über Mechanismen wie Entzündungen, oxidativen Stress und endotheliale Dysfunktion die Blutdruckregulierung beeinflussen. Somit kann die Anreicherung von Mikroplastik im Körper zu Erkrankungen wie Bluthochdruck beitragen.

Der Zusammenhang zwischen Mikroplastik und dem Blutdruck

Deshalb haben neuere Forschungen damit begonnen, den Zusammenhang zwischen Mikroplastik im Körper und dem Blutdruck genauer zu untersuchen. Bluthochdruck oder Hypertonie ist weltweit einer der führenden Risikofaktoren für Herzerkrankungen und Schlaganfälle. Studien deuten darauf hin, dass der Kontakt mit Mikroplastik den Bluthochdruck durch mehrere Mechanismen verschlimmern kann.

Erstens stören im Mikroplastik enthaltene Weichmacher wie Phthalate und Bisphenole das Hormonsystem, einschließlich der Hormone, die den Blutdruck regulieren. Zweitens kann die durch Mikroplastik ausgelöste Entzündungsreaktion zu einer sogenannten endothelialen Dysfunktion führen, also einer Beeinträchtigung der Gefäßinnenwände. Sie schränkt die Fähigkeit der Blutgefäße ein, sich zu erweitern und richtig zusammenzuziehen. Schließlich kann der durch Mikroplastik induzierte oxidative Stress zu Arteriosklerose beitragen, die ebenfalls zu Bluthochdruck führt.

Die direkte Ursache ist zwar noch nicht endgültig geklärt, aber die möglichen Zusammenhänge zwischen Mikroplastik und Bluthochdruck machen deutlich, dass weitere Untersuchungen notwendig sind. Angesichts der weiten Verbreitung von Mikroplastik in unserer Umwelt und der Tatsache, dass es die menschliche Gesundheit negativ beeinflussen kann, sollten Sie den Kontakt möglichst reduzieren. 

Wenn Sie Blutdruckprobleme haben, kann ein kontinuierliches Blutdruckmonitoring eine Option für Sie sein. Es ist schwer, den Kontakt mit Mikroplastik genau zu kontrollieren. Das können Sie damit ausgleichen, dass Sie Ihren eigenen Blutdruck möglichst gut verstehen und genau wissen, wann und warum er steigt und sinkt.

Melden Sie sich für den Newsletter an und erhalten Sie die aktuellsten Informationen zur Herz-Kreislauf- und Herzgesundheit!

 

Kontakt mit Mikroplastik minimieren

Die Minimierung des Kontakts mit Mikroplastik beginnt damit, dass Sie sich für das Thema sensibilisieren und proaktive Maßnahmen ergreifen:

  • Reduzieren Sie den Plastikverbrauch: Entscheiden Sie sich für Mehrwegartikel und vermeiden Sie, wann immer möglich, Einwegplastik. Dies reduziert den Gesamtbedarf an Kunststoffen und die Menge an Kunststoffabfällen, die sich zu Mikroplastik zersetzen können.
  • Wählen Sie Naturfasern: Kaufen Sie Kleidung und Textilien aus Naturfasern wie Baumwolle, Wolle und Seide statt synthetischer Materialien wie Polyester und Nylon, die beim Waschen Mikrofasern verlieren.
  • Trinkwasser filtern: Verwenden Sie einen hochwertigen Wasserfilter, um das Mikroplastik in Ihrem Trinkwasser zu reduzieren. Sie können Partikel effektiv entfernen, die über verschiedene Quellen in die Wasserversorgung gelangen können.
  • Achtsamer Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten: Mikroplastik gelangt auch in unsere Meere. Besonders Muscheln und kleinere Fische können stark belastet sein. Informieren Sie sich also über die mögliche Belastung bei den Arten von Fisch und Meeresfrüchten, die Sie essen. 
  • Politik und Forschung unterstützen: Setzen Sie sich für eine Politik ein, die die Reduzierung von Plastikmüll fördert und die Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik unterstützt. Verstärkte Sensibilisierung und Finanzierung sind unerlässlich, um dieses globale Problem effektiv anzugehen.

Das volle Ausmaß der gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik, einschließlich seiner Auswirkungen auf den Blutdruck, wird zwar noch untersucht. Trotzdem deuten die Beweise auf einen potenziellen Grund zur Besorgnis hin. Aber auch Einzelpersonen können durch proaktive Schritte zur Reduzierung des Plastikkonsums und die Förderung nachhaltiger Praktiken ihren Kontakt mit Mikroplastik minimieren. Dadurch tragen sie dazu bei, die Umwelt und die Gesundheit aller Menschen besser für zukünftige Generationen zu schützen.

Haftungssauschluss: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und enthält keinen medizinischen Rat und ist kein Ersatz für eine medizinische Behandlung. Die Informationen in diesem Artikel sind nicht dazu gedacht, Krankheiten zu diagnostizieren, zu behandeln, zu heilen oder zu verhindern. Sprechen Sie mit einem qualifizierten Arzt oder einer qualifizierten Ärztin, bevor Sie Ihren Lebensstil für eine bessere Gesundheit ändern.


Quellen

Mikroplastik ist überall – aber ist es schädlich? (auf Englisch) https://www.nature.com/articles/d41586-021-01143-3 

Absorption, Verteilung, Stoffwechsel, Ausscheidung und Toxizität von Mikroplastik im menschlichen Körper und Auswirkungen auf die Gesundheit (auf Englisch), 5. September 2022 – https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0304389422011542 

Gewebeakkumulation von Mikroplastik und potenzielle Gesundheitsrisiken beim Menschen (auf Englisch), 10. März 2024 – https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0048969724001384 

Mikroplastik als Träger anorganischer und organischer Schadstoffe in der Umwelt: Ein Überblick über die jüngsten Fortschritte (auf Englisch), 15. März 2022 – https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0167732222001155  

Mikroplastik und oxidativer Stress – Aktuelle Probleme und Perspektiven (auf Englisch), 15. April 2024 – https://www.mdpi.com/2076-3921/13/5/579 

Phthalatexposition als Risikofaktor für Bluthochdruck, 03. Juni 2018 – https://link.springer.com/article/10.1007/s11356-018-2367-6 

Entzündungen, endotheliale Dysfunktion und das Risiko von Bluthochdruck: epidemiologische und biologische Beweise (auf Englisch), 11. April 2003 – https://www.nature.com/articles/1001537 – 

Was ist Mikroplastik (auf Englisch), Juni 2024  https://oceanservice.noaa.gov/facts/microplastics.html 

Oxidativer Stress ist mit beeinträchtigter arterieller Elastizität verbunden (auf Englisch), September 2011 https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0021915011003790 

Regenmäntel, Unterhosen, Schuluniformen: Ist Ihre Kleidung voller Chemikalien? (auf Englisch), 5. April 2023 –  https://health.wusf.usf.edu/health-news-florida/2023-04-05/raincoats-undies-school-uniforms-are-your-clothes-dripping-in-forever-chemicals 

Reifenabrieb ist giftig für uns und die Umwelt (auf Englisch), https://spiral.imperial.ac.uk/bitstream/10044/1/101707/9/Tyre%20wear%20particles%20are%20toxic%20for%20us%20and%20the%20environment%200223-2.pdf

Reifenverschleiß ist eine wichtige Quelle für Mikroplastik, sagen Forscher (auf Englisch), Febraur 2023 –  https://www.plasticstoday.com/medical/tire-wear-a-major-source-of-microplastics-say-researchers

Medizinisch überprüft

Dr. Jay Shah, MD, FACC ist Chief Medical Officer bei Aktiia und bringt umfassende Führungserfahrung in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Management und Innovation mit. Er studierte Medizin an der University of Missouri-Kansas City School of Medicine und absolvierte seine Facharztausbildung in Innerer Medizin am Massachusetts General Hospital. Es folgte eine Spezialisierung in Kardiologie an der Washington University School of Medicine.

Weiterlesen

Traditionelle Blutdruckmanschette vs. Hilo

Manschette

Hilo

Entspricht der Norm ISO81060-2
Blutdruck am Tag
Durchschnittlich 70+ Messungen pro Woche
Blutdruck in der Nacht
Automatische Messungen

Über den Autor

Piotr Kudela ist Webdesigner mit einem großen Interesse an Gesundheitstechnologie. Seine solide akademische Ausbildung wird durch einen beruflichen Hintergrund im Suchmaschinenmarketing ergänzt.

Probieren Sie Hilo selbst aus

Profitieren Sie von diesen Vorteilen mit der Hilo-Lösung.

Jetzt kaufen

Verbreiten Sie die Nachricht und bleiben Sie in Kontakt

Empfehlen Sie einen Freund

Erzählen Sie einem Freund von Hilo und erhalten Sie eine 25 € Amazon-Geschenkkarte.

So funktioniert es

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Treten Sie unserer Mailingliste bei, um die neuesten Entwicklungen zu erfahren.